Could it be Love – Lea Kaib

Paralleluniversen, Weltensprünge und eine queere Liebesgeschichte. „Could it be Love?“ ist eine unglaublich süße Romanze für Jugendliche – für ältere Leser*innen, jedoch nicht unbedingt das richtige. 

Darum geht es in Could it be Love

Achtung, könnte Spoiler enthalten: Bonnie lebt in Edinburgh und verbringt Ihre Zeit am liebsten mit Ihrer besten Freundin und ihrer Mutter. Das Leben einer typischen Schülerin eben, die kurz vor ihrem Abschluss steht. Doch irgendwas ist seltsam. Seit einigen Woche hat Bonnie immer wieder den selben Traum: Sie schwebt im Weltall und ist umgeben von Türen. Als Bonnie wieder einmal diesen Traum hat, ist sie am nächsten Morgen ziemlich genervt: der Morgen fängt schon komplett falsch an, sie streitet sich mit ihrer Mutter, ihre beste Freundin ist genervt und Bonnie vermisst wieder einmal schrecklich ihren kürzlich verstorbenen Vater. Um sich etwas abzulenken, beschließt sie in den Plattenladen zu gehen – denn Musik ist ihr Leben. Beim stöbern wird Bonnie plötzlich ganz komisch. Ein helles Licht blendet sie und als sie die Augen wieder öffnet, findet sie sich am Gardasee wieder. Mit ihrer Mum und ihrem Dad, einige Meter weiter ist ihre Sommerliebe. Ein Traum? Nein, dafür fühlt es sich viel zu real an. In den nächsten Wochen versucht Bonnie wieder in diese Parallell-Welt zu gelangen und schlau aus dem Erlebnis zu werden. Zeitgleich fängt sie einen Ferienjob im Plattenladen mit der attraktiven neuen Mitschülerin an. Für Bonnie beginnt eine Reise zwischen Alltagsstress, Sprüngen in andere Leben und der aufkeimenden Romanze mit Dee. 


Die Handlung von „Could it be love“ ist getrieben von der Charakter-Entwicklung. Es ist ein Young Adult Liebesroman, welcher erstmalig im Mai 2024 veröffentlicht wurde. Die Tropes sind: Queere Lovestory, Astralreisen und Weltensprünge, Female MC, slow burn.

Details zum Buch

Titel:  Could it be Love?
Format: Taschenbuch
Einzelband 
Autor: Lea Kaib
Verlag: One
ISBN: 978-3-8466-0212-6
Seitenzahl: 496
Erstveröffentlichung: 31.05.2024
Preis: 14,00 €
Bezugsquelle:


Meine Meinung zu »could it be love?« von Lea Kaib

Jugendliche „was-wäre-wenn“-Romanze

Wer mehr als zwei Rezensionen von mir gelesen hat weiß: ich bin eine absolute Cover-Käuferin. Also ist es auch überhaupt nicht verwunderlich das mich Lea Kaibs Roman „Could it be love“ in ungefähr 0,2 Sekunden von sich überzeugt hat.

Und ganz ehrlich das Buch macht im Bücherregal einiges her! Die verträume Illustration auf dem Cover und der wunderschöne Farbschnitt sind nämlich einfach ein Hingucker und extrem gut umgesetzt. Das Cover erinnert mich an das Universum und Spoiler: passt daher extrem gut zum Inhalt des Buches. Das liebe ich ja. Die Gestaltung ist für mich eine absolute 10/10.

Und der Inhalt ist auch ganz nett.

 Okay, zugegeben, das klingt nicht ganz so vielversprechend aber hold on! 

Bevor ich mit meiner Meinung zum Buch weitermache, ein kleiner Disclaimer: Ich hatte Glück „Could it be love?“ im Rahmen einer Leserunde zu gewinnen. Das beeinflusst jedoch nicht meine persönliche Meinung, wie du gleich feststellen wirst. 

Also darum geht es in dem Buch: Bonnie hat bereits seit Wochen einen immer wiederkehrenden Traum von Türen, doch kann damit noch nichts so wirklich anfangen. Als sie im Plattenladen ein Lied hört, mit dem sie starke Gefühle verbindet, findet sie sich plötzlich in einem sehr realen Tagtraum wieder. Einem Paralleluniversum, in dem ihr Vater noch lebt und sie in Italien wohnen. Zurück in ihrem realen Leben versucht sie herauszufinden was da passiert ist, während sie sich gleichzeitig mit dem typischen Alltag einer Teenagerin rumschlagen muss.

Das spiegelt auch der Schreibstil wieder. Er ist sehr jugendhaft, umgangssprachlich, sehr locker fast schon salopp. Und das gefällt mir richtig gut. Man kommt dadurch beim lesen schnell voran, muss nicht groß nachdenken – als würde man mit einer Freundin sprechen.

Das komplette Buch wird mit Sternchen gegendert. Das fand ich ungewohnt, weil ich es selten in Büchern vorfinde – aber ziemlich gut! Es passt super zur queeren Story und ist daher einfach nur sehr konsequent von der Autorin. An der ein oder anderen Stelle finde ich jedoch, hätte eine Ausschreibung der weiblichen und männlichen Form mehr für den Lesefluss getan.

Die Hauptprotagonistin, Bonnie, ist unglaublich liebenswert ausgestaltet. Am Anfang des Buches gefällt sie mir total gut. Sie ist super schlagfertig und wortgewandt, gleichzeitig aber schüchtern und weiß nicht so recht, wie sie zwischenmenschlich Interagieren soll. Sie weiß noch nicht so richtig was sie eigentlich möchte, aber weiß, dass sie sich ihr Leben selber malen will. Grenzen testen. Ausprobieren. Aber am Endes des Tages eine Umarmung von der Mama. Bonnie ist eben eine echte Jugendliche. Mitten in der Pubertät. Und das – dieser Zwiespalt – kommt extrem gut raus.

Dennoch ist auch genau dieses Verhalten etwas, was mich gegen Mitte bis Ende des Buches genervt hat. Bonnie scheint ständig das eine zu sagen und das andere zu machen. Wechselhaft und flattrig. Mal ist sie extrem erwachsen, mal sehr naiv. Anstrengend. Zum Beispiel vermisst sie ihren Vater sehr aber jedesmal wenn sie die Chance hat, Zeit mit ihm zu verbringen, geht sie ihm aus dem Weg. Das sind Handlungen die ich nicht verstehe – nicht nur im Bezug auf Bonnies Charakter, sondern auch im Gesamtkontext des Buches. Einige Szenen wirken so fast wie Lückenfüller, die nichts zur Handlung beitragen. 

Teilweise finde ich die Beziehungen der Charaktere nicht gut ausformuliert. Irgendwie zu steif. Nicht nachvollziehbar. Alles was das Setting angeht, also Beschreibungen der Locations und ähnliches, ist unglaublich detailliert ausgeschmückt, bei mir geht sofort das Kopfkino an. Die Eiskugel am Strand kann ich förmlich auf der Zunge schmecken. Das gefällt mir extrem gut und zeugt auch von dem guten Schreibstil der Autorin, allerdings fehlen mir diese Details bei den Charakteren leider.

Die gesamte Handlung hat extrem viel mit Musik zu tun. Ständig werden Lieder referiert, gehört oder gesungen. Die Idee finde ich schön und auch wie sie mit der Handlung einhergeht. Das ganze ist sehr passend und durchdacht – Ich glaube Musik-Fanatiker würden das Buch lieben. Mir war es stellenweise etwas zu viel.

Beim lesen glaube ich immer wieder, dass ich einfach zu alt für das Buch bin. Mit fast dreizig Ende 20 erinnert mich das ganze ein wenig zu sehr an meine eigene nervige Teenager-Zeit, sodass ich es nicht ganz so genießen konnte, wie ich es gern hätte. Gleichzeitig ist das Buch aber auch eine unglaublich süße Romanze für Jugendliche und ich glaube Lesende zwischen 14-22 Jahren hätten eine menge Spaß mit „Could it be Love?“

Insgesamt würde ich das Buch mit soliden 3-Sternen bewerten. Es war nett, ich würde es aber nicht noch einmal lesen.

Die schönsten Zitate von »All of Me«

Aber alles tun für die Liebe? Das klingt mir ein bisschen … viel. Beinhaltet das nicht auch, sich selbst zu vergessen?

Sie weiß, dass sich etwas verändert hat. Sie hat nur kein Ahnung, was alles passiert ist. Dass ich aus meiner Komfortzone raUsgekommen bin. Dinge angestoßen habe. 

Innerlich bin ich ein Ozean bei Sturm, während ich für die Menschen um mich herum ruhig wie die stille See wirke. 

Führen unterschiedliche Entscheidungen, die ich treffe, zu anderen Leben? Anderen Welten?

Ich will kein vielleicht, sondern ein auf jeden Fall. 

Das bin ich. Irgendwo zwischen Das-Leben-so-halbwegs-im-Griff-haben und Nostalgie. Wehmut. 

Diese seltsamen Sprünge in andere Leben haben mir gezeigt, wie mutig ich sein kann. Dass Menschen gerne Zeit mit mir verbringen. Dass ich nicht immer nur aus der Ferne hoffen und wünschen muss, sondern sich wirklich etwas verändert, wenn ich den Schritt nach vorne wage. 

 

 

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