Wie ihr wisst, fĂŒhre ich die Tradition ein, dass ich aus jedem Land, in dem ich Urlaub mache, ein Buch von einer lokalen Autorin oder einem lokalen Autor mitnehme. Wilder Girls habe ich in Florida gekauft, und ich halte es gern fĂŒr das erste Buch dieser neuen Tradition. Auch wenn die Autorin aus Boston stammt und das nur eine 21 stĂŒndige Autofahrt von Florida entfernt ist …
Wie auch immer.
Das Buch lÀsst sich wirklich schwer in Worte fassen. Aber ich versuche es dennoch.
Darum geht es in Wilder Girls
Das MĂ€dcheninternat auf der kleinen Insel Raxter-Island steht unter QuarantĂ€ne. Abgeschirmt von der AuĂenwelt, streng bewacht vom MilitĂ€r. Und das bereits seit 18 Monaten. Irgendetwas hat die Insel verĂ€ndert. Die Tiere und auch die MĂ€dchen selbst werden von der âToxâ befallen – einer unbekannten Krankheit, die dafĂŒr sorgt, das die Lebewesen auf der Insel schwere Mutationen und WesensĂ€nderungen erleiden. Mittendrin Hetty, Byatt und Reese. Als Byatt plötzlich verschwindet, liegt es an den anderen beiden MĂ€dchen sie wieder zu finden.
Ich glaube das Buch lĂ€sst sich am besten wie folgt beschreiben: Young Adult trifft auf survival Horror, Mystery und Dystopie. Es geht um Found Family, Collage-Setting, Dreiecksbeziehungen und ein wenig „sind sie wirklich nur Freundinnen oder eigentlich doch mehr“-LGBTQ. Wilder Girls ist ein Einzelband.
Details zum Buch
Titel:Â Â Wilder Girls
Format:Â Taschenbuch
Einzelband
Autor:Â Rory Power
Verlag:Â Piper
ISBN:Â 978-3-492-70608-7
Seitenzahl: 352
Erstveröffentlichung: 01.09.2022
Preis: 18,00 âŹ
Bezugsquelle:
Meine Meinung zu »Wilder Girls«
Ein Commitment welches sich lohnt!
Okay, Wilder Girls ist definitiv kein Buch, zu dem ich typischerweiĂe greifen wĂŒrde. Aber die Kombi aus Klappentext und Cover hat mich dann doch schnell angefixt und so musste es mit.Â
Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Hetty und Byatt erzĂ€hlt und, um eins gleich Vorneweg zu sagen: Das gefĂ€llt mir richtig gut. Denn der Schreibstil, die Art wie die Geschichte vorgetragen wird Ă€ndert sich tatsĂ€chlich mit. Von naiv-jung zu poetisch.Â
Und das Buch ist wirklich fesselnd. Nie weiĂ man so wirklich was die einzelnen Charaktere denken und fĂŒhlen. Was die Tox eigentlich ist. Was gut und was Böse ist. Als wĂ€re man selbst eines von den MĂ€dchen und mĂŒsste lernen mit der Krankheit und dieser unwirklichen Situation klar zu kommen. Anders als bei anderen BĂŒchern fiebert man nicht mit, vielmehr rĂ€tselt man mit. Wem kannst du vertrauen? Was hat es mit den Essensrationen auf sich? Wie viel weiĂ das MilitĂ€r? WAS ZUM TEUFEL IST DIE TOX? Und möchten die MĂ€dchen wirklich geheilt werden?
Gleichzeitig ist das Buch aber hochemotional, brutal, ungeschmĂŒckt, ehrlich, grausam und auch ein klein wenig eklig. Einige Situationen, grade solche, in denen es um die Tox und ihre körperlichen Auswirkungen geht, waren teils ziemlich heftige Kost. Das Buch ist nichts fĂŒr schwache nerven. Man muss ihm etwas Zeit geben, um reinzukommen. Um zu verstehen und um mitzufiebern. Dann aber wird es wirklich gut. Anders – aber gut.Â
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Das Ende ist non-existent. Das Buch hört einfach so auf. Mittendrin. LĂ€sst den Leser mit etlichen Fragen zurĂŒck. Gleichzeitig hat die Autorin dieses Buch von Anfang an nur als Einzelband geplant. Warum zum Teufel endet es also so. So Unausgesprochen. Unfertig.
Das macht mich fuchsig, sorgt aber auch dafĂŒr, dass ich das Buch weiterhin in meinen Gedanken mit mir rumtrage. Wie ein RĂ€tsel, das es zu lösen gilt. Insgesamt war es ein gutes Buch, eins, dass man wunderbar mit Freunden lesen und diskutieren kann. 3 Sterne.Â
Die schönsten Zitate von »Wilder Girls«
Ich wĂŒnschte, ich könnte Dinge los lassen, wenn ich nichts daran Ă€ndern kann.Â
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