Du glaubst an Geister und willst mehr über sie erfahren? Oder du interessierst dich wie ich für die Serie „Ghost Whisperer“? Dann könnte das autobiografische Buch welches ich in diesem Artikel vorstelle für dich ganz nett sein.
Darum geht es in When Ghosts Speak
Mary Ann Winkowski ist schon immer anders, als andere Kinder – sie kann mit Toten sprechen. Schon früh begleitet sie ihre Oma regelmäßig auf Beerdigungen, um mit den Verstorbenen zu kommunizieren und ihnen dabei zu helfen ins Jenseits zu wechseln. Oder wie sie es nennt: ins Licht zu gehen. Mary Ann schreibt in diesem Buch von all den paranormalen Dingen, die ihr in über 50 Jahren Medium-dasein widerfahren sind und gibt dem Leser passende Ratschläge. Zum Beispiel wie man erkennt, dass man nicht allein ist, und was man tun kann, wenn man sich in der Gegenwart eines Geistes befindet oder was genau der Unterschied zwischen Geistern und Dämonen ist.
Da es in When Ghosts Speak um Geister geht, wird der Tod stark thematisiert. Ebenso wie Verlust eines geliebten Menschen, Suizid, verstorbene Babys, Kinder, Geister die einen quälen und alles was irgendwie dazu gehört.

Details zum Buch
Originaltitel: When Ghosts Speak: Understanding the world of earthbound spirit
Deutscher Titel: Mit Geistern reden
Format: Taschenbuch
Einzelband
Autor: Mary Ann Winkowski
Verlag: Hodder & Stoughton
ISBN: 034-096-1252-7
Seitenzahl: 256
Erstveröffentlichung: 17.04.2008
Preis: 13,00 €
Bezugsquelle:
Rezension zu: When ghosts speak
Irgendwas zwischen Biografie und Geister FAQ
Kennt ihr noch die Serie „Ghost Whisperer“ mit Jennifer Love Hewitt? In der Serie konnte die Antiquitätenhändlerin Melinda Gordon mit verstorbenen Menschen sprechen und ihnen helfen ins Licht zu gehen. Ich mochte die Serie ganz gern; auch wenn sie mir am meisten deshalb in Erinnerung geblieben ist, weil Melinda in wirklich jeder Folge weint.
Turns out, die Serie basiert auf den ‚wahren‘ Erlebnissen von Mary Ann Winkowski, die seit Jahrzehnten als Medium arbeitet und eben genau das macht: Geister ins Jenseits schicken. Und Mary Ann hat natürlich auch ein Buch darüber geschrieben.
Und es soll super spannend sein, habe ich mir sagen lassen. Vor allem dann, wenn man sehr spirituell ist und an Geister und Dämonen glaubt. Ich würde behaupten nicht unbedingt zu der Zielgruppe zu gehören, aber da ich „Ghost Whisperer“ so gern geschaut habe, wollte ich doch mehr über Mary Ann erfahren. Gesagt, gelesen.
„When Ghosts speak“ ist irgendwas zwischen Biografie und frequently asked questions.
Ich weiß nicht so wirklich was ich erwartet habe; ob ich wollte das sie mich von Geistern überzeugt, mir eine neue spirituelle Welt eröffnet oder sie sich als verrückte Spinnerin entpuppt. Es ist weder noch passiert. In dem Buch ist generell nicht viel passiert.
Die Frauen in Mary Ann’s Familie haben schon seit Generationen die Gabe den Tod einer Person vorherzusagen. Es ist ein Gefühl, eine Ahnung. Doch bei Mary Ann ist es anders, denn sie kann tote Menschen sehen und mit ihren Geistern sprechen.
In dem Buch erzählt sie, wie diese Gabe sich das erste Mal im zarten Alter von vier Jahren bemerkbar gemacht hat und wie sie seitdem Tag von ihrer Oma von einer Beerdigung zur nächsten geschleppt wurde, um der trauernden Familie ein letztes Gespräch, ein Abschied zu ermöglichen. Sie erzählt von ihrem Leben, von ihrer Gabe das „Licht“ ins Jenseits zu erschaffen und von den spannendsten Fällen, die sie begleitet hat.
Sie erzählt aber auch von den Dingen, die sie in all den Jahrzehnten, in denen sie schon mit Geistern spricht von ihnen und über sie gelernt hat. Die Quintessenz: so wie jeder Mensch, ist auch jeder Geist unterschiedlich. Wenn du als Mensch kacke warst, bist du auch als Geist scheiße. Und wenn du zu Lebzeiten völlig entspannt und zuvorkommend warst, bist du auch ein netter Geist. Cool.
Das Buch ist gefüllt mit Wissen, das du in der Regel auch als „Laie“ (oder Person, die schon einmal in ihrem Leben ein Film mit der Thematik gesehen hat) bereits besitzt. So wie: Geister sind Seelen verstorbener, die nicht ins Jenseits gegangen sind oder Geister sind Energien und die kannst du spüren.
Sehr viele von den Geschichten im Buch ähneln stark einzelnen Ghost Whisperer Folgen. Das hat mir gefallen.
Es gab aber auch Dinge in dem Buch, von denen sie berichtet hat, die ich extrem spannend fand. Zum Beispiel, dass Haustiere tatsächlich oft nach ihrem Tod bei ihrem Besitzer bleiben (was übrigens nicht süß sondern laut dem Buch sehr schlecht ist), das Geister sich nicht auf Friedhöfen tummeln, sondern eher in Kinos oder Theatern (denn sie zerren von starken Emotionen) und das das „Licht“ nur wenige Tage für eine Verstorbene Person sichtbar ist und der Geist, wenn er nicht rechtzeitig hineingeht, in unserer Welt gefangen bleibt (aber keine Sorge man kann wohl auch in das Licht von einer anderen frisch verstorbenen Person gehen).
Ich weiß natürlich nicht ob irgendetwas aus dem Buch stimmt – ich kann es immerhin nicht nachprüfen. So ließt sich das Buch für mich aber auch. Emotionslos. Wie eine Bedienungsanleitung von Ikea – hinterher weißt du eigentlich genau so wenig wie vorher. Es war ganz nett, aber ich hätte nichts verloren, wenn ich es nicht gelesen hätte. Vielleicht wäre das aber auch ganz anders, wenn ich wirklich stark an Geister glauben würde. Und auf eine andere Art und Weiße „offener“ für diese Themen wäre.
Was mich aber wirklich oft an dem Buch gestört hat, waren die vielen, vielen Wiederholungen. Gefühlt hätte das Buch auch 100 Seiten weniger haben können, wenn nicht immer wieder dieselben drei Fakten aufgelistet worden wären. Es ließt sich teilweiße wie eine künstlich aufgebauschtes Gratis-Booklet, von irgendeinem Coach der mit was verkaufen möchte. Das sie mehrfach im Buch von magischen Samen erzählt, die einen vom Bösen beschützen aber natürlich nur von ihrer Familie hergestellt werden können – was aber kein Problem ist, weil man sie auf ihrer Website kaufen kann – hilft da auch nicht wirklich.
2 Sterne wegen ein paar netten „Fakten“ und weil es mich stellenweiße schon fesseln konnte.