Das Gefühl kennt wirklich jede:r Schreibende: Man sitzt vor dem leeren Bildschirm, die Finger ruhen reglos über der Tastatur, und die Worte wollen einfach nicht fließen. Ob Ob Autor:in oder Blogger:in -Schreibblockaden tauchen immer wieder und sind super frustrierend, aber überwindbar.
In diesem Artikel gebe ich dir sieben Tipps, die dir helfen können, kreative Blockaden zu durchbrechen und deinen Text wieder zum Fließen zu bringen.
Tipp 1: Gedanken frei fließen lassen
Manchmal ist in meinem Kopf einfach viel zu viel los. So viele Ideen, so viele Gedanken, dass es mir schwer fällt, einen einzelnen zu greifen und in Ruhe zu Ende zu denken oder auf Papier zu bringen.
Um meinen Kopf zu ordnen helfen mir dann zwei Dinge: Freewriting und Selbstgespräche (ja, wirklich).
Bei beiden Techniken geht es darum, einfach mal alles rauszulassen, was einem in den Sinn kommt, ohne auf Rechtschreibung, Grammatik oder Struktur zu achten. Einfach die Gedanken fließen lassen.
Diese Methode hilft mit besonders, die Barriere zwischen Gedanken und Text zu durchbrechen und kann auch sehr gut als Aufwärmübung vor dem eigentlichen Schreiben dienen. Oft entstehen dabei unerwartete Ideen, die man später wiederverwenden kann. Daher wende ich die beiden Methoden auch unterschiedlich an.
Das Selbstgespräch nutze ich in der Regel, wenn ich prinzipiell bereits weiß was ich sagen möchte, aber nicht wie. Dann hilft es mir laut auszusprechen was der Kern meines Textes ist – oft merkt man so auch eher, wann man im Kopf grade ein Thema zu weit aufbauscht oder den eigentlichen Punkt nicht ganz trifft.
Freies schreiben nutze ich dann, wenn ich erste Ideen festhalten will oder weiß, es geht mir darum die Dinge, die in meinen Gedanken stattfinden, zu später zu ordnen.
So gehst du dafür am besten vor:
- Setze dir einen Timer (10-15 Minuten)
- Schreibe kontinuierlich, ohne anzuhalten – oder sage dir laut vor, was in deinem Kopf grade passiert.
- Bewerte oder korrigiere nichts während des Schreibens/Sprechens.
- Folge deinen Gedanken, wohin sie auch führen mögen
Tipp 2: Text strukturieren und überblick schaffen
Manchmal ist man auch einfach so sehr von dem Schreibprojekt überwältigt, dass die Ideen sobald man damit anfangen möchte plötzlich ins Stocken geraten. Wenn das der Auslöser für deine Schreibblockade ist, hilft es vorab eine klare Struktur aufzubauen.
So gehst du vor:
- Erstelle eine Gliederung mit Hauptüberschriften
- Füge Unterpunkte und kurze Stichworte hinzu
- Erkläre zu jedem Abschnitt ganz knapp was die Kernaussage ist bzw. was dort grob passieren soll.
- Überprüfe nachdem du du das Grundgerüst erstellt hast noch einmal, ob die Struktur logisch ist oder ordne nach Bedarf um.
Eine durchdachte Struktur gibt dir einen Fahrplan für deinen Text und hilft, das „leere Blatt“-Syndrom zu überwinden. Selbst wenn du nicht beim ersten Punkt anfängst zu schreiben – die Struktur hilft dir dabei den roten Faden zu behalten und gibt dir einen Überblick.
Tipp 3: Mittendrin beginnen
Wenn du schon am Einstieg verzweifelst, fang einfach mittendrin an. Wenn du mit einem Abschnitt startest, der dir leichter fällt oder für den du besonders motiviert bist, kommst du schneller in den Schreibfluss. Außerdem fällt es oft viel leichter, die Einleitung zu schreiben, wenn man bereits im Fluss ist.
So gehst du vor:
- Identifiziere den Teil deines Textes, der dich am meisten interessiert oder auf den du jetzt grade die größte Lust hast.
- Beginne dort mit dem Schreiben
- Fülle später die fehlenden Passagen aus oder schließe die Übergänge zu anderen bestehenden Abschnitten (hier hilft auch super Tipp 2).
- Schreibe die Einleitung als letztes, wenn der Rest des Textes schon steht, das fällt dann oftmals viel leichter, weil du selbst besser weißt, in welche Richtung sich alles entwickelt.
Tipp 4. Den Kopf frei bekommen
Häkeln, Freunde treffen, spazieren gehen: Ablenkung wirkt wahre Wunder gegen Schreibblockaden. Einfach mal den Kopf frei machen und nicht ans schreiben denken, kann helfen, festgefahrene Gedanken zu lösen und neue Perspektiven zu eröffnen.
So gehst du vor:
- Mach etwas, das nichts mit deinem Schreib-Projekt zu tun hat.
- Achte währendessen bewusst auf deine Umgebung / die Sache die du tust.
- Lass deine Gedanken frei schweifen
- Notiere neue Ideen direkt nach der Rückkehr
Bonustipp: Habe keine Angst vor Schreibblockaden. Ein 15 Minuten Spaziergang reicht nicht um deinen Kopf frei zu bekommen, sondern du musst eher 5 Tage prokrastinieren, bevor du mit Schwung loslegen kannst? Dann ist das so. Nimm den Druck raus – nur so kannst du überhaupt den Kopf frei bekommen und deine Schreibblockade lösen. Und ganz ehrlich: oft kommen die besten Einfälle, wenn du nicht aktiv darüber nachdenkst. So bist du eh schneller wieder am Schreibtisch als du momentan glaubst.
Tipp 5: Störfaktoren ausschalten und perfekte Umgebung schaffen
Das du nichts auf Papier bringen kannst, liegt manchmal auch einfach daran, dass du dich nicht in der für dich perfekten Umgebung befindest. Manche schreiben am besten im vollen Café mit viel Trubel um sich herum. Manche finden den Gedanken das der/die Partner*in im Nachbarzimmer sitzt schon ablenkend.
Schaffe die für dich perfekte Umgebung und entferne alles was dich stören könnte, um in einen wirklich konzentrierten Schreibfluss zu gelangen.
So gehst du vor:
- Schalte Benachrichtigungen auf allen Geräten aus
- Nutze Apps oder Browser-Erweiterungen, die ablenkende Websites blockieren
- Begib dich an einen Platz, der dich inspiriert oder in dem du dich wohl fühlst. Ganz egal ob das ein ruhiger, aufgeräumter Arbeitsplatz oder der Stadtpark ist.
- Kommuniziere deinen Fokus-Zeitraum an andere, damit diese dich nicht versehentlich raussreißen.
Eine ungestörte Schreibumgebung hilft dir, tiefer in deine Gedanken einzutauchen und den kreativen Prozess am Laufen zu halten. Du musst dich dafür auch gar nicht den ganzen Tag wegsperren. Oft reicht schon eine 25-minütige ungestörte Fokuszeit, um wieder ins Schreiben zu kommen.
Tipp 6: Inspiration tanken
Ein bewährtes Gegenmittel gegen Schreibblockaden ist auch oft, einfach mal Inspiration bei anderen zu tanken. Les selbst Bücher, schau deine Lieblingsserie zum 7. Mal oder mach etwas anderes, bei dem du dich inspiriert fühlst. Ich habe schon häufiger gesagt bekommt, das einige Personen darauf verzichten, um sich nicht außversehen “zu sehr Inspirieren” zu lassen und Dinge abzukupfern. Dabei kann grade lesen neue Ideen wecken und auch sprachliche Inspiration bieten. Dafür musst du nicht einmal “dein eigenes” Genre lesen (so veringerst du auch die CopyCat-Gefahr).
Ich mache das oft bei Rezensionen, wenn ich meine Gedanken noch nicht so richtig in Worte fassen kann. Dann hilft es mir zu schauen, wie andere etwas formuliert haben, um meine Gedanken selbst besser greifen zu können.
Schreibblockaden gehören einfach manchmal dazu
Schreibblockaden gehören zum Schreibprozess wie das Salz zur Suppe – sie sind unvermeidlich, aber überwindbar. Vielleicht hilft dir einer dieser Tipps, um die für dich passende Methode zum überwinden von Schreibblockaden zu finden. Vielleicht braucht es aber auch einfach nur Zeit.
Das Wichtigste ist, geduldig mit dir selbst zu bleiben und zu erkennen, dass Schreibblockaden keine persönlichen Versagensmomente sind, sondern normale Phasen im kreativen Prozess.