Wow. Haltet euch gut fest, denn es wird ganz schön spicy! All of Me von K.L. Kreig ist der Beginn einer Dilogie und wartet direkt mit einer spannenden Story und jeder menge Spice auf. Worum es in dem Buch geht und wie ich es finde lest ihr weiter unten.
Darum geht es in All of Me
Achtung, könnte Spoiler enthalten: Sam lebt immer im Krankenhaus. Schon immer. Genauso wie ihre erste GroĂe Liebe. Als er stirbt, schwört Sam sich, nie wieder zu lieben, nie wieder jemanden an sich ran zu lassen. Denn das ist einfacher, als mit dem Schmerz leben zu mĂŒssen, den der Tod eines nahestehenden Menschen mit sich bringt. Die Regel gerĂ€t bereits gefĂ€hrlich ins Schwanken als Sam sich im Krankenhaus mit den schwerkranken Jugendlichen Sony, Coeur und Neo anfreundet. Gemeinsam wollen die Freunde sich alles zurĂŒckstehlen, was ihre Krankheiten ihnen tĂ€glich nehmen. Die Freundschaft hĂ€lt sie zusammen und lĂ€sst sie die einsame, schmerzhafte Zeit im Krankenhaus ĂŒberstehen. Als eines Tages dann auch noch Hikari eingeliefert wird, gerĂ€t Sams Regel endgĂŒltig ins Schwanken. Ist Hikari die wiedergeborene Seele von Sams alter Liebe?
„I fell in love with hope“ ist ein Charakter getriebenes Buch mit folgenden Tropes: Found Family, Slow burn love & friendship, deep feelings, no happy end
Das Buch ist perfekt fĂŒr alle die einmal krĂ€ftig weinen wollen oder selber lĂ€ngere Zeit im Krankenhaus waren. Das Buch ist emotional und ungeschönt – genauso wie die Themen die darin vorkommen. Bitte nehmt diese Triggerwarnung daher besonders ernst und lieĂ das Buch nur, wenn du dich dafĂŒr bereit fĂŒhlst: grafische Darstellung von Krankheit (offene Wunden, Blut, Erbrochenes), Essstörung und Magersucht, Homophobe ĂuĂerungen, Tod, Suizid und Selbstverletzung, UnfĂ€lle, Nadeln & Spritzen, körperlicher, emotionaler und sexueller Missbrauch.
Details zum Buch
Titel:Â I fell in love with hope
Format:Â Taschenbuch
Einzelband
Autor:Â Lancali (Pseudonym)
Verlag:Â Forever
ISBN:Â 978-3-95818-786-3
Seitenzahl:Â 432
Erstveröffentlichung: 29.02.2024
Preis: 16.99 âŹ
Bezugsquelle:Â
Meine Meinung zu »I fell in love with hope« von Lancali
Hochemotional, mitreisend, poetisch und verdammt anspruchsvoll
âDie Liebe meines Lebens will sterben.â
Wenn das der erste Satz eines Buches ist, weiĂt du eigentlich schon genau worauf du dich einlĂ€sst. TrĂ€nen, TrĂ€nen und noch viel mehr TrĂ€nen. Nicht von der schönen Sorte â wir sprechen hier von hysterischem ugly-crying bei dem dir Schnodder aus der Nase lĂ€uft und das Herz zerbricht. Und gleichzeitig schafft es die Autorin auf wundersame weise, mir beim lesen ĂŒber den Kopf zu streicheln und mich fest zu drĂŒcken. Sie bricht mein Herz, hĂ€lt es aber auch zusammen.Â
Der RĂŒckentext beschreibt den Inhalt des Buches als âSchmerzhaft direkt und voller roher GefĂŒhleâ. Treffender könnte man es nicht beschreiben. âI fell in love with hopeâ erzĂ€hlt die Geschichte von fĂŒnf jungen Heranwachsenden, die auĂer den vier WĂ€nden des eigenen Krankenhaus-Zimmers, nur wenig kennen. Sie alle sind schwer krank. Der Tod ist ihr stĂ€ndiger Begleiter. Doch irgendwie schaffen sie es sich, neben den schmerzhaften Behandlungen, gegenseitig Freundschaft zu schenken und halt zu geben, liebe zu finden und wieder zu verlieren, Hoffnung zu machen und Mut zu zusprechen. Dabei verpackt die Autorin diese tragischen Themen auf eine höchst emotionale und mitreisende Art.Â
Schon nach wenigen Seiten bin ich ein emotionales Wrack. Lache, weine, lache, werde wĂŒtend, lache, fĂŒhle mich hilflos, weine und lache noch viel mehr. Dabei geht sie das Thema mit einer wichtigen und auch nötigen Portion SensibilitĂ€t an. Sie schenkt keine unnötige Hoffnung, nimmt keinen Platt vor den Mund, beschönigt nicht â macht aber im Gegenzug auch nicht klein, redet nicht nur schlecht, stellt einen nicht vor vollendete Tatsachen und konfrontiert einen kalt mit dem Tod. Sie schafft es genau die Grauschattierungen zwischendrin einzufangen. Die Zwischendrin-Momente, die Krankheit zwar nicht schön reden aber die einem zeigen, dass es auch in schrecklichen Zeiten, schöne Momente geben kann.Â
Sam, Neo, Hikari, Couer und Sony sind dabei so nahbar, so menschlich, so unperfekt, so nervig und so tapfer, wie es nur wenige andere Buchcharaktere sind. Die Autorin erzĂ€hlt ihre Geschichte so poetisch, so schön, dass ich mir etliche Passagen notiert habe. Gleichzeitig aber so blumig und kaum greifbar, dass es mir oft beim lesen unglaublich schwer fĂ€llt, zu verstehen, was sie eigentlich sagen möchte. Das Buch hat 422 Seiten, doch das meiste der Geschichte spielt sich zwischen den Zeilen ab. Ich mag das zwar, brauche es aber doch etwas direkter. FĂŒr mich ist es daher sehr anspruchsvoll, und kein Buch was man mal so eben liest. Es ist ein Buch das man wollen muss. Allein schon wegen dem Thema. Aber auch ein Buch, das â wenn man ihm die Chance gibt â einen gedanklich ewig begleiten und etwas Hoffnung schenken kann.Â
Das Buch wurde mir vom Verlag kostenlos zur VerfĂŒgung gestellt.Â
Wunderschöne Zitate aus »I fell in love with hope«
Sie geben dir eine Illusion von dem Warum, aber warum ist eine laute Frage und der Tod ist leise.Â
„Er liebt mich weil er es muss“, weint Neo. „Das ist schlimmer als jemanden zu hassen.“
Sie erinnern mich daran, dass Leugnen nicht die gleiche Kraft hat wie die RealitĂ€t.Â
Leider gehen die meisten Leben vorbei, ohne dass etwas AuĂergewöhnliches passiert, und selbst wenn es das tut, sind es die gewöhnlichen Momente, die wir hĂ€tten schĂ€tzen sollen.Â
Papierkram ist wie Gewalt. Viel zu viel und oft sinnlos.Â
Die Leute brauchen das manchmal. Sie brauchen es, dass Dinge gleich bleiben, um Platz fĂŒr das zu machen, was sich verĂ€ndert hat.Â
Angst ist nur ein groĂer Schatten mit einem kleinen RĂŒckgrat
Er schrieb, was wir alle dachten, aber nicht wussten, wie wir es sagen sollten.Â
Es ist schwierig, sich von Leuten gehört zu vielen, die kein Vertrauen in deine Worte haben.Â
So zu tun, als wĂ€re dieses Zimmer die Welt, war leichter, als er noch nicht groĂ genug war, um hinauszusehen.Â
So zu tun, als wĂ€re dieses Zimmer die Welt, war leichter, als er noch nicht groĂ genug war, um hinauszusehen.Â
Denn wenn wir uns entscheiden, nur zu lieben, was wir nicht verlieren können, dann wĂŒrden wir ĂŒberhaupt nie lieben.Â
Unsere KĂŒnstler haben unseren Weg bereits gezeichnet. Also egal, was passiert, unser Schicksal ist schon entschieden. Sich deswegen Sorgen zu machen wird nicht das Geringste Ă€ndern.Â
Ich habe mich zurĂŒck in die Vergangenheit fallen lassen. Und sie hat mir eine Zukunft zugeworfen, die nicht existiert.Â
Wir sind ziellos, aber ziellose Abenteuer werden zu den groĂartigsten Geschichten.Â
Die Menschen haben diese Wahnvorstellung eines vorgegebenen Sinns, als wĂ€re das Schicksal in Stein gemeiĂelt, wĂ€hrend wir in Wirklichkeit den Stift stets in der Hand halten. Wir sind alle passive Protagonisten, bis wir lernen zu schreiben.Â
Gott ist der gröĂte Hoffnungsspender unter jenen, die sie nicht in sich selbst finden können.Â