„The night ends with fire“ ist ein Mulan-Retelling, und ich habe es bis zur Danksagung nicht gemerkt.
Gut, im Nachhinein, ist es ziemlich offensichtlich… aber beim lesen, war ich so von der Story gepackt, dass ich nichts hinterfragt habe. Ich mag es sehr, wenn Bücher das mit mir machen. Und trotzdem ist dieses hier, kein Highlight für mich.
Darum geht es in The night ends with fire
Die Familie der jungen Meilin ist pleite. Um ihre Schulden zu begleichen, soll sie zwangsverheiratet werden – doch Meilin flieht, verkleidet sich als Mann und zieht als Soldat in den Krieg. Wird sie entarnt, ist das ihr sicheres Todesurteil. Doch das ist nicht ihre einzige Gefahr: Ihr Familienerbstück entpuppt sich als gestohlenes Siegel eines Drachengeistes – eines Wesens, das in diesem Krieg seine ganz eigene Rolle spielt. Und so muss Meilin entscheiden, wem sie vertraut und für welche Seite sie wirklich kämpft.
Die Tropes von the night ends with fire sind: Mulan Retelling, Slow Burn Romance, Secret Identity, Enemies to Lovers, Love Triangle, feminist MC, Captive & Captured

Details zum Buch
Titel:Â The Night Ends With Fire
Format:Â Taschenbuch
Band 1 von 2
Autor:Â K. X. Song
Verlag: Fischer Sauerländer
ISBN:Â 978-3-7335-0923-1
Seitenzahl:Â 528
Erstveröffentlichung: 24.09.2025
Preis: 16,90 €
Bezugsquelle: Thalia
Meine Meinung zu »The Night Ends With Fire«
Eine Feministin, Krieg und Drachenmagie
First things first! Wie ihr wisst, bin ich eine absolute Cover-Käuferin und dieses hier ist. ein. Traum! Das Cover und der Farbschnitt passen so, so, so gut zum Inhalt des Buches. Es sieht nicht nur gut aus, sondern hat auch noch eine echte Bedeutung & das gefällt mir unglaublich gut.
Jetzt aber zum eigentlichen.
Der Schreibstil des Buches ist wirklich, wirklich toll. Bildgewaltig und dennoch sehr einfach. Locker. Es fällt mir schon auf den ersten paar Seiten sehr leicht, mich in die Geschichte fallen zu lassen. Das Setting ist atmosphärisch, spannend, mitreisend. Kulturelle Aspekte und Legenden werden geschickt in die Geschichte eingeflochten, ohne von der eigentlichen Handlung abzulenken.
Mit Meilin als Hauptprotagonistin haben wir eine sehr feministische und ehrgeizige junge Frau, die hart trainiert, um mit den Männern in der Armee mithalten zu können. Schon sehr früh lernt sie, dass sie als Frau den Mund halten muss und nur zur Hausfrau und Mutter taugt. So will es die Gesellschaft und so will es auch ihr opiumsüchtiger Vater. Meilin will jedoch mehr. Sie will nicht nur gut genug sein, um nicht aufzufallen und dazu zu gehören – sie will die Beste von allen sein obwohl sie eine Frau ist. Und das zieht sie auch ohne Rücksicht auf Verluste durch. Einige Entscheidungen die sie trifft wirken daher egoistisch und unüberlegt. Teilweiße ist es sehr schwer sich mit Meilin zu identifizieren und ihre Gedanken nachfühlen zu können. Gleichzeitig konnte die Autorin den inneren Konflikt „nur etwas Wet zu sein, wenn man ein besserer Mann wäre“ sehr gut darlegen. Mir gefällt gut, wie hart Meilin am Anfang des Buches trainiert, um die Beste Version von sich selbst zu werden und gleichzeitig oft versagt. Das macht die Geschichte realistisch und nahbar. Gegen Ende des Buches überschätzt sich Meilin meiner Meinung nach sehr oft, bringt alle in Gefahr und hält sich selbst für unbesiegbar. Sie gibt mir Mary Sue-Vibes, während sie gleichzeitig aber keine Mary Sue sein soll. Das stört mich beim lesen, weil es nicht wirklich zur Charakter vom Anfang des Buches passt.
Der Love-Triangle passt gut zur Handlung, ist jedoch nur sehr schwach ausgearbeitet. Die beiden Prinzen werden nur sehr oberflächlich beschrieben, sodass die Charaktere zwar Interessant sind, jedoch nicht sehr greifbar. Obwohl das Buch eine Handlung besitzt die charakter-driven ist, spürt man davon nicht immer sehr viel. Dennoch ist die Story spannend und mitreisend.
Ich habe bis zur Danksagung nicht realisiert, dass es eine Mulan-Nacherzählung ist, weil die Geschichte selbst so spannend und gut formuliert wurde. Die Bilder im Kopf sind so stark, dass sie über viele Ungereimtheiten und Plott-Lücken hinweg helfen.
Ich tendiere zu 3,5 – 4 Sternen.


