Kennst du das auch? Eine Geschichte ist so unglaublich spannend, das du sie unbedingt ganz schnell durchlesen willst? Am liebsten wüsstest du sofort wie der Plot ausgeht und ob die Protagonistin ihre große Liebe retten kann? Mir ging es vor allem bei der ACOTAR-Reihe so, dass ich die einzelnen Bücher am liebsten innerhalb von kürzester Zeit verschlungen hätte.

Doch leider hindert uns oft die begrenzte Zeit im Alltag daran, unsere Lesewünsche zu erfüllen. Aber was wäre, wenn es eine Möglichkeit gibt, mehr Bücher in weniger Zeit zu lesen – und das ohne den Spaß am Lesen zu verlieren? Speed Reading oder Schnelllesen ist der Schlüssel dazu. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du dein Lesetempo erhöhst und dennoch jedes Wort in vollen Zügen genießt.

Lesen im Turbo-Modus: was ist Schnelllesen eigentlich?

Die speed reading Methode oder einfach Schnelllesen ist eine Lesetechnik, mit der du  – wie der Name schon vermuten lässt – Texte und Bücher in einer kürzeren Zeit durchlesen kannst. In der Regel liest man zwischen 100 und 400 Wörtern pro Minuten, beim Turbolesen soll man seine Lesegeschwindigkeit auf 600 bis 1.000 Wörter pro Minute erhöhen können. Dabei ist es wichtig, dass das Leseverständnis durch das Schnelllesen nicht leiden darf, denn du liest das Buch nicht quer, überfliegst keine Worte und Satzteile sondern lernst einfach nur „anders“ zu lesen.

Lesetechniken, die schnelleres Lesen ermöglichen sollen, eigenen sich besonders gut für Fachtexte, Schulaufgaben oder aber auch Genusslektüre wie Bücher, die nicht zu tief ins Detail gehen. Denn eine Regel des speed reading lautet: gehe niemals zurück. Sprich: doppelt lesen, ist nicht. Zu viele Details erschweren das Vorwärtskommen und das Verständnis, wenn du Sätze und Abschnitte nicht noch einmal lesen darfst.

Bücher lesen im Eiltempo: Was sind die Vorteile von Turbolesen?

Schneller lesen, denkst du dir vielleicht jetzt, bedeutet auch mehr Worte zu verschlucken? Das ist nervig und passiert beim Bücher verschlingen, sowieso schon zu oft. Tatsächlich haben Forscher herausgefunden, dass Menschen die schneller lesen, gleichzeitig auch mehr vom Inhalt verstehen und ihr Kurzzeitgedächtnis damit stärken. Das hängt damit zusammen, wie die Schnelllese-Technik funktioniert. Das liegt aber auch daran, das man oftmals konzentrierter liest – und mit dem (schnell)lesen kann man sogar seinen eigenen Stresspegel senken. Ein weiterer Vorteil ist die Zeitersparnis, die  es dir bringt, wenn du schneller Bücher durchlesen kannst. Die gewonnene Zeit kannst du für andere Hobbies nutzen – oder noch mehr lesen und damit deine Schnelllesefähigkeiten trainieren.

Schneller lesen lernen, ohne dabei beim Lesen auf etwas verzichten zu müssen, kann wirklich leicht gelernt werden. Und das geht ganz einfach, in dem du das tust, was du sowieso schon liebst: lesen.

Worte im Sturm erobern: Wie funktioniert Schnelllesen?

Beim speed reading geht es darum, mehrere Wortgruppen, die sinngemäß zusammenhängen auf einmal zu lesen, anstelle jedes Wort einzeln in sich aufzunehmen. Du liest also nicht Wort für Wort sondern Stück für Stück. Dabei ist es wichtig das du darauf achtest beim lesen nicht zu viel mit dem Auge hin und her zu springen, denn das kostet unnötig Zeit und macht die Augen müde. Du liest also in Blöcken. Mit ein wenig Übung und Konzentration beim lesen, lernst du das erfassen von Wortgruppen ganz schnell. Denn unser Gehirn ist es gewohnt Zusammenhänge herzustellen. Meist besteht eine Gruppe aus Wörtern, die gemeinsam eine Botschaft transportieren aus 2-3 Einzelworten oder etwa 3,5 cm Text. 

Außerdem werden Sätze, und Abschnitte die du nicht verstanden hast, wie oben schon beschrieben, nicht noch einmal gelesen, vielmehr sollst du die Inhalte aus dem Gesamtzusammenhang heraus verstehen. Durch das schnelle vorwärtslesen sparst du Zeit. Du konzentrierst dich auch auf das was wirklich wichtig ist: den Inhalt und verlierst dich nicht in kleinen Details. Dabei hilft es dir, wenn du mit einem Lineal oder Stift jede Zeile mitgehst. 

Als wir lesen gelernt haben, wurde uns beigebracht jedes gesehene Wort entweder laut oder nur im Kopf auszusprechen. Aber genau dieses stumme Mitsprechen im Kopf oder auch Subvokalisieren, kostet Zeit und hindert uns daran schneller zu lesen. Denn sprechen kostet mehr Zeit als lesen und bei 600 – 1000 Worten in der Minunte, bleibt gar keine Zeit zum subvokalkiseren. Wenn du Power-reading lernen möchtest, ist es daher wichtig deine innere Stimme zu unterdrücken. Auch das benötigt Übung. Meist, verschwindet die Stimme jedoch von selbst, wenn du es schaffst in Wortgruppen zu lesen.

In einigen Schnell-lese-Seminaren bekommt man außerdem den Tipp, vorab den Text zu selektieren. Scan reading oder Alpha reading eignet sich insbesondere für Fachtexte: wenn du weißt, nach welchen Informationen du suchst, kannst du den Text tatsächlich abscannen, querlesen und überspringen, bis du zu den für dich wichtigen Stellen kommst und diese dann schnell durch lesen.

Du willst die speed reading Methode lernen und vorab testen wie gut du bist? Kein Problem. Mit speziellen Lesegeeschwindigkeits-Testern, kannst du kostenlos prüfen, wie viele Worte du pro Minute schaffst. Dafür startest du eine Stoppuhr, liest einen vorgegebenen Text und stoppst die Zeit, wenn du fertig bist. Aber denk daran, beim Schnelllesen kommt es nicht nur auf die Geschwindigkeit an. Wichtig ist es, wie bei jeder Lesetechnik, das gelesene auch unter einer schnellen Lesegeschwindigkeit noch zu verstehen. Dein Lesegenuss darf nicht leiden. Auch hierfür gibt es kostenfreie Tools, mit denen du sowohl deine Geschwindigkeit als auch dein Textverständnis testen kannst. Du hast Lust deine Schnelllese-Fähigkeiten auszubauen aber dir fehlt noch ein gutes Buch? Dann schau dir doch mal unsere neusten Bücher-Rezensionen an. Bei jedem dieser Bücher herrscht Suchtgefahr, sodass du diese nicht mehr aus der Hand legen und schnell durchlesen willst. Versprochen.