Seiten
464
Erstveröffentlichung
01.03.2023
Trope
Queer MC
Friends to Lovers
Second ChancesÂ
Genre
Urban-Fantasy-Roman
464
01.03.2023
Queer MC
Friends to Lovers
Second ChancesÂ
Urban-Fantasy-Roman
Alle Details zum Buch
Es sollte der Sommer ihres Lebens werden: In Schweden wollen die 19-jährige Hellea, genannt Hell, und ihre Freunde vier Wochen lang die urtümlichen Wälder und das malerische Stockholm erkunden. Aber Hell wird aus diesem Urlaub nicht zurückkehren. Zumindest nicht als die Frau, die sie zuvor gewesen ist. Denn Hell wird plötzlich von unerklärlichen Fieberschüben heimgesucht. Bei dem Besuch eines einsamen Wikinger-Grabs trifft die zunehmend verzweifelte Hell auf Astryd, eine mysteriöse Frau, die ihr eine schier unglaubliche Geschichte erzählt: Was Hell bislang als Wutanfälle und zuletzt als Fieber wahrgenommen hat, ist eine uralte Kraft, die das Schicksal der Welt und insbesondere der Frauen in Hells Hände legt. In den dunklen Wäldern Schwedens dringt Hell bis in ihre tiefsten Abgründe vor und lernt schließlich, dass es keinen richtigen Weg gibt – nur den eigenen.
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Quelle Klappentext und Buchcover: Knaur VerlagÂ
-Enthält Spoiler-
Hellea, genannt Hell, möchte gemeinsam mit ihren Freunden bei einer Schweden-Reise ihren Schulabschluss feiern. Kurz bevor sie nach Schweden aufbrechen, hat Hell einen größeren Streit mit Ihrer ohnehin schon zerrütteten Familie, dessen genaue Hintergründe im Laufe der Geschichte näher beleuchtet werden.Â
Hell und ihre Freunde fahren mit der Fähre nach Schweden, um dort einen Roadtrip zu den Großeltern von Hells bestem Freund zu machen. In Schweden angekommen, beginnt die Gruppe ihre ersten Ausflüge in der Nähe Stockholms. Hell erinnert sich daran, dass ihr Vater – den sie als Kind bei einem Autounfall verloren hat – in Stockholm seinen Doktortitel geschrieben hat, und nimmt sich die Zeit an seine alte Uni zu gehen. Seinen alten Spuren zu folgen. Während der Zeit in Stockholm wird Hell wiederholt von rätselhaften Fieberattacken heimgesucht. Bei einer Wanderung durch dichte Schwedische Wälder, wird es so schlimm, dass sich Hell kaum noch auf den Beinen halten kann. Im Krankenhaus, kann keine Ursache für Ihre Fieberschübe gefunden werden. Hell ist körperlich völlig gesund.Â
Als sie wenige Tage später an einem alten Vikingergrab steht, trifft Hell auf die mysteriöse Astryd, die ihr erzählt das diese Fieberattacken von ihrer inneren Wut herrühren – einer uralten magischen Kraft. Astryd lädt Hell nach „Vekja“ einem autonomen, kleinem Dorf mitten im Wald ein – damit sie dort, gemeinsam mit anderen Frauen, lernen kann ihre Wut zu bändigen. Zunächst hält Hell Astryd für verrückt und ignoriert sie.Â
Bei einer erneuten Wanderung durch den Wald zerstreitet sich Hell mit ihren Freunden, die sie daraufhin alleine zurücklassen und Hell beschließt Vekja zu suchen. Ihre Wut- und Fieberanfälle übermannen sie und sie wird ohnmächtig. Hell wacht in Vekja in den Armen von Maisie auf. Die Dorfgemeinschaft nimmt sie auf und Hell lebt mehrere Wochen bei ihnen, lernt die Frauen, ihre Geschichten und mehr über die Hintergründe ihrer eigenen Wut und den damit verbundenen Kräften kennen und verliebt sich in Maisie. Schnell stellt sich heraus, dass Hell die stärkste Wut unter ihnen spürt. Doch Astryd – die auch die Anführerin der Frauen ist – hat eigene Pläne mit Hells Kräften. Hell wird immer misstrauischer und versucht gemeinsam mit Maisie herauszufinden, was Astryd verschweigt.Â
Hell, so stellt sich heraus, ist gesegnet mit der ursprünglichen Wut und kann damit die Welt verändern. Dafür muss sie allerdings geopfert werden. Hells Freunde mit denen sie sich eigentlich zerstritten hatte, suchen in Vekja nach ihr, halten Astryd auf, befreien die anderen Frauen aus der Sekte und verhelfen Hell zur Flucht. Gemeinsam mit Maisie fahren sie zurück nach Hause.Â
In „We will give you hell“ von Lina Frisch werden einige schwierige Themen angesprochen, die für einige Leser:innen vermutlich triggernd sein können, dazu zählen:
Buchrezension: Meine Meinung zu We will give you hell von lina frisch
Lina Frisch bezeichnet sich selbst als Feministin. Feminismus und Inklusivität sollten daher auch eine Rollen in ihrem neuen Buch „We will give you hell“ spielen. Genauso, wie wütende Jugendliche, schwedische Mythologie, uralte magische Kräfte, und eine queere Hauptprotagonistin. Ganz schön viel Input für 464 Seiten. Aber – und so viel kann ich schon vorwegnehmen – die Autorin schafft es diese unterschiedlichen Themen wunderbar miteinander zu verknüpfen.
Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch die wunderschöne Sonderausgabe von Bücherbüchse. Das Wald-Cover gefällt mir richtig gut und passt unglaublich gut zu der Geschichte und dem späteren Setting. Auch der Klappentext ist ansprechend und macht Lust auf mehr.
Zu Beginn des Buches bin ich nur so über die Seiten geflogen. Hell wird als eine typische Jugendliche porträtiert, die leider nicht immer ein leichter Charakter ist. Sie ist schnell verletzt, aufbrausend, immer wütend, oft von Vorteilen geplagt und trifft ständig Entscheidungen für andere, ohne vorher mit Ihnen zu reden. Beim lesen musste ich oftmals mit dem Kopf schütteln. Hell – du bist echt nicht einfach. Wenn ich aber an meine eigene Pubertät zurückdenke, und wie ich in dem Alter war… sagen wir, ich kann ihr Handeln gut „nachfühlen“, wenn auch nicht immer nachvollziehen.
Mir gefällt gut, dass Hell im Laufe der Geschichte eine Entwicklung macht und ihre eigene Wut nicht mehr als Belastung sieht, sondern als eine Emotion die sie antreibt. Auch ihre Freunde und die etlichen Nebencharaktere entwickeln sich weiter und finden neues Selbstbewusstsein und den Mut für sich einzustehen. Ich kann mich gut in die einzelnen Protagonisten hineinversetzen. Das liegt aber auch an Lina Frischs unglaublich gutem Schreibstil. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Hell erzählt. Dabei ist der Schreibstil sehr lebendig, emotional, leicht, flüssig und atmosphärisch. Mir fällt es zur jederzeit sehr leicht, mir die Orte und Geschehnisse bildlich vorzustellen. Auch schafft es Lina Frisch ganz wunderbar nordische Mythologie mit gesellschaftskritischen, aktuellen Themen zu verbinden.
Was mich beim lesen teilweise etwas irritiert hat ist, dass Hell so oft in Situationen als „wütend“ beschrieben wurde, in denen sie nicht so wirkte – oder „Wut“ ein in diesem Kontext unpassendes Gefühl war. So war sie oft verwirrt, verärgert oder ängstlich aber nicht wütend. Außerdem wird die weibliche Wut nur von Männern ausgelöst. Was ich unter dem Feministischen Aspekt, noch etwas schwieriger finde, da Feminismus oftmals mit Männerhass gleichgesetzt wird, und dieses Vorurteil dadurch gefüttert wird. Die Autorin webt zwar eine Hintergrundgeschichte um diese magische Wut, die verständlich macht, warum es ausgerechnet Männer sind, die diese Wut entfesseln, doch gibt es viel mehr Gründe für eine Frau wütend zu sein.
Die Story ist im allgemeinen wirklich gut durchdacht und schlüssig. An einigen Stellen war mir der Feminismus-Aspekt dennoch etwas zu steif in die Geschichte eingearbeitet, sodass ich mich regelrecht durch diese Seiten kämpfen musste. Das Ende wird allerdings wieder richtig spannend und fesselnd. Die Autorin lässt sich mit dem Ende einige Möglichkeiten offen, sodass ein weiterer Band rund um Hell möglich wäre. Dennoch ist es kein offenes Ende und als Leser bleibe ich ohne unbeantwortete Fragen zurück.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich bin ein Fan von Büchern, die einem etwas mitgeben und nachdenken lassen. Und das gelingt „We will give you hell“ ganz ausgezeichnet. Lina Frisch hat eine schöne Geschichte geschaffen, die uns verdeutlicht, dass Wut nicht nur schlecht ist – sondern uns auch Kraft schenkt, Durchhalten lässt, Leidenschaft schenkt. Das Buch ist aufwühlend, regt zum Nachdenken an und zeigt wie wichtig Zusammenhalt ist. Ähnlich wie Hell, werden wir dazu aufgerufen, unsere Stimmen zu erheben und für unsere Überzeugungen zu kämpfen. Gleichzeitig mahnt es aber auch davor, dass auch gute Absichten, wenn sie ins Extrem schlagen, schnell Böse enden können und man nicht jedem, um jeden Preis seinen eigenen Willen aufzwingen sollte. Klare Leseempfehlung!
Neben Hell und Maisie spielen noch weitere Charaktere eine Rolle.
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Quelle: Klappentext, Coverbild und Zitate: Knaur
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2 Antworten
Hallo liebe Charleen,
was für eine gut geschriebene Rezension zu diesem Buch! Ich habe sie sehr gerne gelesen. Meine Neugierde hast du eigentlich schon am Anfang mit den Schlagworten „wütende Jugendliche, schwedische Mythologie, uralte magische Kräfte“ geschürt.
Deine Kritikpunkte betreffend der Emotionen und auch bzgl. des Feminismus finde ich nachvollziehbar. Vermutlich wären sie auch bei mir angeschlagen.
Ich bin aber, genau wie du, ein Fan von Geschichten, die einen nachdenken lassen und einem etwas mit auf den Weg geben. Daher könnte das Buch auch was für mich sein.
Ich danke dir für diesen gelungenen Einblick ins Buch.
Liebe Grüße
Tanja :o)
Hallo liebe Charleen,
ich habe deinen Blog und diese wunderbare Seite bei Facebook entdeckt. Schön ist es hier und deine Buchbeschreibungen lesen sich wirklich toll. Auch die Bilder dazu gefallen mir. Mach weiter so und schau doch gerne auch mal bei mir vorbei.
Liebe und herzliche Grüße
Giannis