Poster Girl
– Veronica Roth

Stell dir vor, jeder im Land kennt dein Gesicht. Und alle hassen es. Denn es steht stellvertretend für eine Regierung, die ihre Bürger bewacht uns ausspioniert. Nun musst du genau zu diesen Menschen, um ein vermisstes Mädchen zu retten. Aber, vielleicht weißt du auch mehr über das Mädchen als du zugibst. 

Ersterscheinung

18.10.2023

Plot

Character driven

Trope

Dystopie
Second Chances 

Trigger

Das Buch beinhaltet triggernde Themen (s.u.)

Alle Details zum Buch

Poster Girl

Titel: Poster Girl – Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?
Format:
Gebundene Ausgabe
Einzelband
Autor: 
Veronica Roth
Verlag:
Penhaligon
ISBN: 978-3-7645-3271-0
Seitenzahl: 416
Erstveröffentlichung: 18.10.2023
Preis: 22 €
Bezugsquelle: z.B. über Amazon*, Thalia* oder Chest of Fandoms 

Klappentext

»Du findest erst heraus, wer du bist, wenn niemand dir zusieht …«

Der neue Roman der Bestsellerautorin von »Die Bestimmung«.


Noch vor zehn Jahren strahlte Sonya Kantors Gesicht auf Propagandaplakaten in der ganzen Megalopolis. Sie war die Vorzeigefigur der Delegation – des Regimes, das die Menschen auf Schritt und Tritt überwachte. Doch eine Revolution brachte die Delegation zu Fall, und seitdem fristet Sonya – gemeinsam mit jenen, die dem Regime treu ergeben waren – ein trostloses Dasein in Gefangenschaft. Bis ein einstiger Feind sie aufsucht und ihr ein Angebot macht, das auszuschlagen fast unmöglich ist. Was er ihr nämlich bietet, ist ein Freifahrtschein zurück in die Welt. Doch dafür muss Sonya ein Kind finden – und ein dunkles Kapitel ihrer eigenen Familie ergründen …

Quelle: Penhaligon (Klappentext, Buchcover, Zitate)

Darum geht es

-Enthält Spoiler-

Wirklich jeder kennt Sonya Kontor, war ihr Gesicht doch im ganzen Land auf den Propaganda-Plakaten zu sehen. Sonya, das liebe Mädchen, das sich bereitwillig dem Regime unterworfen hat. Sonya, die junge Frau, die nach dem Sturz des besagten Regimes in einem abgesperrten Häuserblock hausen muss. Ihr leben spielt sich zwischen vier Hochhäusern ab – die einem Gefängnis gleichen. 

Nach dem Putsch wurde eine neue Regierung platziert. Und das Triumvat, möchte Menschen wie Sonya am liebsten Wegsperren. Doch Personen, die zur Zeit der großen Überwachung noch jung waren bekommen eine zweite Chance, erhalten eine neue Identität und dürfen den Komplex verlassen. Sonya nicht. Sonya ist zu bekannt, steht zu sehr für die damalige Zeit. Damals, als die Bewohner der Stadt noch durch Insights, einem Implantat in ihren Augen, überwacht wurden, Coins für gutes Benehmen erhalten, und wie dressierte Tiere für unerwünschtes Verhalten Coins verloren haben. 

Als plötzlich Alexander in Sonyas Wohnung steht – der Bruder des Mannes, denn sie eigentlich heiraten sollte und der Mann der sowohl seine, als auch ihre Familie im Aufstand verraten und ausgeliefert hat – will sie ihn unverzüglich rauswerfen. Doch ausgerechnet Alexander bietet ihr ein Deal an, mit dem sie ihre die Freiheit erlangen kann. Sonya steht nichts ferner als ihr gewohntes Leben zu verlassen, aber ein Mädchen wird vermisst, und sie kann vielleicht helfen es mit ihrer Familie wieder zu vereinen.  

Während Sonya sich auf die Suche nach dem Mädchen begibt, muss sie immer wieder beweisen, dass sie nicht mehr das kleine gehorsame Mädchen ist – was sich als Schwierig erweist, da sie noch immer ein Insight trägt. Für die Suche benötigt sie Hilfe von einer Hackerin – die ihr eigenes Spiel mit Sonya spielt. Sonya lernt Alexander neu kennen, muss sich dunklen Familiengeheimnissen und einer neuen Regierung stellen, die ihre Bewohner genauso belügt, wie die alte.

Triggerwarnung

In „Poster Girl“ von Veronica Roth werden einige schwierige Themen angesprochen, die für einige Leser:innen vermutlich triggernd sein können, dazu zählen:

  • Drogenmissbrauch
  • Selbstmord

Meine Meinung zu »Poster Girl« von Veronica Roth

Was würdest du in Kauf nehmen, um dein Gewissen zu bereinigen?

Wirklich jeder kennt Sonya Kontor. Immerhin war ihr Gesicht doch im ganzen Land auf  Propaganda-Plakaten der Delegation zu sehen. Sonya, das liebe Mädchen, das sich immer vorbildlich an alle Regel gehalten hat, sich für Coins bereitwillig dem Regime unterworfen hat. Sonya, die junge Frau, die nach dem Putsch in einem abgesperrten Häuserblock  vom Triumvirat gefangen gehalten wird. Weggesperrt, für die Rolle ihrer Eltern im alten Regime. Weggesperrt, für ihre Symbolik, ihr Gesicht. 

In „Poster Girl“ begleiten wir Sonya, die nach dem Sturz der Delegation ein einsames und tristes Leben zwischen vier abgeriegelten Häuserblocks führt. Bis ihr ausgerechnet der Mann, der ihre Familie damals während des Aufstandes, der wütenden Meute ausgeliefert hat, einen Ausweg bietet. Einen Deal, mit dem sie ihre Freiheit wiedererlangen kann. Sie soll ein vermisstes Mädchen ausfindig machen und zurück nach Hause bringen. Doch Sonya, weißt mehr über das Mädchen als sie zugeben möchte. Und der Auftrag ist gefährlicher, als sie geahnt hätte. 

Der Einstieg in die Geschichte ist sehr langatmig. Man lernt viel über Sonyas Lebensumstände in der Gefangenschaft kennen, gleichzeitig, wird immer wieder versucht zu erklären, warum Sonya so Delegationstreu war und jede Regel befolgt hat ohne sie zu Hinterfragen. Es zeichnet sich ein Bild von einem naiven Mädchen, die ohne Bösen Willen, aber sehr wohl für das Geld und Anerkennung gehandelt hat und damit auch irgendwie zu unrecht gefangen gehalten wird. Dennoch sammeln wir dabei nur sehr spärliche Informationen über die gestürzte „Delegation“ und die neue Regierung, die sich „Triumvirat“ nennt. Irgendwie zu wenig. 

Dystopien leben von ihrem gesellschaftskritischen Inhalt. Veronica Roth zeichnet zwar durchaus eine unschöne und fragwürdige Zukunft, dennoch spielt diese für meinen Geschmack für eine Dystopie inhaltlich eine viel zu untergeordnete Rolle. Mir fehlt der Input, mir fehlen verschiedene Blickwinkel. Ein Überwachungsstaat mit Geburtenkontrolle – schlecht für die, die überwacht werden und gut, für alle die eine Hohe Position in der Maschinerie haben. Das ist nichts neues.

Die Geschichte rund um Sonya gefällt mir, sehr gut. Der Schreibstil von Veronica Roth ist bildlich, recht flott. Die Charaktere sind spannend, obwohl sie flach sind. Es sind alles Nebendarsteller. Sicherlich haben sie eine spannende Vergangenheit, die interessiert aber niemanden, bis sie nützlich werden könnte. Die Charakterentwicklung von Sonya ist mir persönlich etwas zu schwach. Sie lernt, dass sie früher etwas hätte sagen müssen anstatt stumpf Regeln zu befolgen und kämpft nun dafür nicht wieder wie eine Marionette behandelt und eingesperrt zu werden. Wichtige Learnings. Wichtige Eigenschaften. Aber sie ist nun mal auch kein kleines Kind mehr. Eigenständiges Denken und Handeln darf man von einer Erwachsenen Frau erwarten. 

Die Liebesgeschichte, empfand ich beim lesen als unnötig. Früh abzusehen, wenig emotional. Die hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht, da sie nichts für die Handlung beiträgt. 

Poster Girl ist ein Buch, welches man gut und schnell weg lesen kann, dennoch fand ich die Geschichte nur mittelmäßig..

Tolle Zitate aus »Poster Girl«

Sie ist nicht bereit , mit diesem Wiedersehen auch den Schmerz erneut zu durchleben.

Eine Frau wie ein gehämmertes Stahlblech, von der Welt abgenutzt, aber niemals vor ihr kapitulierend.

Die Welt da draußen mag sich in letzter Zeit wieder an sie erinnert haben aber die kann auch vergessen.

Sonya weiß was waffen bewirken - sie verkürzen die Distanz zwischen Menschen.

Es ist ein Spiel.das selbst den kleinsten Entscheidungen im Leben einen moralischen Wert zuweist.

Etwas zu wollen, statt nur zu müssen - das ist ein Geschenk.

Ein Mensch kann mehr als nur eine Sache auf einmal sein.

Es waren seine Entscheidungen. Aber ich bin diejenige die mit ihnen leben muss.

Quelle: Klappentext, Coverbild und Zitate: Penhaligon
Bilder: @ianlu und @alexrds, beides via Unsplash

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