It Ends with Us
– Colleen Hoover

Um dieses Buch ist ein absoluter Hype auf #Booktok ausgebrochen. Es hat unzählige Herzen gebrochen und spätestens seit der Verfilmung mit niemand geringerem als Blake Lively wird kaum ein Buch so heiß diskutiert wie »It Ends with Us« (auf deutsch »nur noch ein einziges Mal«) Colleen Hover nimmt uns in dem 2016 erschienen Buch mit auf ein Leseerlebnis, das zum Nachdenken anregt. Aber, ist es den Hype wirklich wert? Hier erfährst du mehr über das Buch und seine Inhalte.

Trope

Second Chances
Childhood-Lover

Seitenzahl

376

Genre

Roman

Deutscher Titel

Nur noch ein einziges Mal

Alle Details zum Buch

It Ends with Us

Titel: It Ends with Us
Format:
Taschenbuch – englische Ausgabe
Band: 1 von 2
Autor:
Colleen Hoover
Verlag:
Simon & Schuster Books for Young Readers
ISBN: 978-1-4711-5626-7
Seitenzahl: 376
Erstveröffentlichung: 29.02.2016
Preis: 10,97 €
Bezugsquelle: z.B. über Thalia*, Buchhandlung Graff oder Amazon*

Meine Meinung zu Nur noch ein einziges Mal von Colleen Hoover

Der Name ist bei mir Programm

Ich kann meinen Erfahrungsbericht nur im vollen Maße teilen, wenn ich auf die ganze Story eingehe. Diese Rezension enthält daher Spoiler.

In „It Ends With Us“ von Colleen Hoover treffen wir auf die Hauptprotagonistin Lily Bloom, die zu beginn des Buches eine emotionale Achterbahnfahrt durchlebt. Sie trifft auf den charmanten und etwas älteren Neurochirurgen Ryle Kincaid, der ihre Welt sehr schnell auf den Kopf stellt. Gemeinsam durchleben sie eine intensive Beziehung die als sehr leidenschaftlich beschrieben wird. Doch auch Atlas Corrigan, Lilys Jugendfreund, spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte und Lilys Vergangenheit. Die Beziehungen zwischen Lily, Ryle und Atlas ist im weiteren Verlauf der Geschichte geprägt von Konflikten und unterschiedlichen Erlebnissen.

In den Tagebucheinträgen von Lily, lernen wir diese als starke, junge Frau kennen, die der Welt offen gegenübersteht und sich mit dem obdachlosen Atlas anfreundet, obwohl sie weiß, dass diese Freundschaft für ihren gewalttätigen Vater ein Grund zum ausrasten wäre. Wir lernen sie als eine Frau kennen, die sich von ihrer häuslichen Situation nicht klein machen lässt und trotzdem aktiv für ihre Werte und ihren Gerechtigkeitssinn einsteht. Dahingegen scheint die ältere Version von Lily ein ganz anderer Mensch zu sein. Dazu später aber mehr.

Ryle wird als attraktiver und beruflich sehr erfolgreicher junger Mann vorgestellt, der eine enge Beziehung zu seiner Familie hat. Über Atlas lernen wir in dem ersten Teil der Diologie nicht besonders viel kennen, außer das er schon als Teenager von zuhause weggeschickt wird und sich von nun an alleine durch die Welt kämpfen muss.

Der Schreibstil von Colleen Hoover und speziell in diesem Buch wird häufig als „Wattpadd-Niveau“ bezeichnet. Mir hat er hier jedoch sehr gut gefallen – eben weil er etwas „salloper“ ist. Ich kann mich beim lesen zwar leider nicht in die Charaktere hineinversetzten, aber habe dennoch das Gefühl auf Augenhöhe abgeholt zu werden. Die Art wie Colleen Hoover schreibt, gibt mir das Gefühl, als würde ich mich mit meinen Freundinnen unterhalten. Die Geschichte ist sehr leicht verständlich – wenn auch, dadurch bedingt, leider oftmals sehr oberflächlich, sodass mir persönlich an vielen Stellen tiefere Einblicke in die Gefühlswelt gefehlt haben.

Darum geht es in dem Buch: Die Hauptfigur verliebt sich in einen Mann, der seine Wutanfälle nicht Kontrollieren kann, bis er schließlich handgreiflich wird. Und dass obwohl, Lilly bereits als Kind häuslicher Gewalt ausgesetzt ist und sie sich geschworen hat, sich niemals auf so einen Mann einzulassen. Lilly wollte niemals so hilfslos und schwach wie sein, wie sie ihre Mutter in solchen Situationen wahrgenommen hat. Während sich Lily grade ihren Traum von einem eigenen Blumenladen verwirklicht und mit Ihrem neuen Partner auf Wolke sieben schwebt, werden immer wieder Erinnerungen an ihre Erste Große liebe wach. Das Buch ist also wie ihr vielleicht schon merkt eine reine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Die Hauptprotagonistin wird in vielen Rezensionen als „starke Frau“ oder emanzipiert beschrieben, die für sich einsteht – dem stimme ich bedingt zu. Wie anfänglich beschrieben wirkt Lily in ihren Tagebucheinträgen auf mich genauso. Als (junge) Erwachsene ist sie hingegen plötzlich völlig naiv, oberflächlich und trifft einige unüberlegte – fast schon dumme – Entscheidungen. So gibt sie Ryle zu beginn an zu verstehen, dass sie nicht nur eine schöne Nacht für ihn sein möchte. Nachdem er wochenlang auf sie einredet, ja, fast schon bettelt und dann in ihrem gesamten Wohngebäude solange an fremde Türen klopft bis er endlich ihre Wohnung findet – natürlich nicht als romantische Geste, sondern weil er sie so unbedingt will – wirft sie all ihre Prinzipien über Bord und schläft doch mit ihm. Das allein war für mich schon eine Red Flag, die größer als ein Skyscrapper in Boston ist. Leider hat mich Lily auch im weiteren Verlauf des Buches total genervt. Weil sie zwar Ansichten hatte, aber jedes Mal total anders gehandelt hat. Auch reagiert sie in vielen Situationen ähnlich toxisch wie Ryle, hinterfragt das ganze aber nie. Beim lesen hat mich dieses Verhalten tatsächlich total gestört – vor allem auch deshalb, weil sie sich zu jederzeit als Opfer sieht und klein macht. Für mich reagiert sie in einigen Situationen unverständlich und teilweiße auch total über. Allerdings – und das möchte ich ganz ausdrücklich positiv hervorheben – war ich so gezwungen, mich mit dem Geschriebenen auseinander zu setzen: Wann fängt für mich persönlich häusliche Gewalt an, wann hört sie auf? Wo sind meine eigenen Grenzen und wie hätte ich diese Situationen wahrgenommen? Beim lesen fällt mir immer wieder auf, dass es kein schwarz und weiß gibt. In nicht jeder Situation ist Ryle das aggressive Arschloch, als das er oft scheint. Dennoch scheint auch er absolut unreflektiert zu sein und nimmt es einfach hin, dass er ständig ausrastet und Grenzen überschreitet.

Das Buch hat mich leider wider Erwarten ziemlich enttäuscht und wird meiner Meinung nach diesem ernsten und unglaublich wichtigem Themen die angesprochen werden überhaupt nicht gerecht.

Obwohl Lilly ständig nachzudenken scheint, fehlt mir an einigen Stellen ein bisschen die Selbstreflektion. Ihre Handlungen sind oftmals naiv, oberflächlich und teils einfach absolut nicht nachvollziehbar. So heiratet sie Ryle spontan, obwohl sie ihn kurz vorher verlassen wollte. Wer selbst schon einmal in einer toxischen Beziehung festgesteckt hat weiß zwar, wie schwer es sein kann, sich von dem Partner zu lösen. Wie viele Anläufe es benötigen kann, um wirklich einen Schlussstrich zu ziehen. In dem Buch gelingt es Colleen Hoover allerdings meiner Meinung nach nicht, diesen inneren Kampf authentisch wiederzugeben. Die Szenen sind dafür leider zu schlecht ausgearbeitet, es fehlen die unterschiedlichen Nuancen, die Grautöne und die Tiefe der Handlung. Extrem wichtige Themen wie suizidale Gedanken oder sexuelle Gewalt in einer Partnerschaft werden wie seichtes Beiwerk eingestreut ohne überhaupt auf die Ernsthaftigkeit dieser Taten einzugehen. Leider wird keines dieser Themen so ausführlich behandelt, wie es nötig gewesen wäre. Beim lesen triggern mich diese Situationen deshalb nicht, weil sie so verstörend sind – sondern weil ich so wütend darüber bin, dass die Autorin sie so willkürlich für einen kurzen „Schockmoment“ verwendet. Ich ärgere mich unglaublich, über diese verpasste Chance ihre junge Leserschaft aufzuklären. In meinen Augen hätte das Buch viel tiefer in diese drastischeren Momente eintauchen müssen.

In der Danksagung des Buches erfahren wir, dass Colleen Hoover in „It Ends with us“ ihre eigene gewalttätige Kindheit verarbeitet. Das verleiht dem Buch eine andere Art von schwere – erklärt aber leider auch weshalb die Szenen so schlecht ausgearbeitet und nicht durchdacht sind. Beim lesen fühlt es sich mehr an, als wäre man eine Freundin, die die Situation mit ansieht – und nicht als wäre man Lily und würde sie erleben. Die komplette Story, wurde um einzelne gewaltätige Szenen herumgesponnen – so als wolle man über diese Szenen schreiben und bräuchte deshalb eine Rahmen dafür. Die ganze weitere Geschichte ist nur Beiwerk – irgendwie zurechtgebogen. So liest es sich leider auch.

Nachdem Nachwort, habe ich für mich mitgenommen, das Colleen Hoover in It Ends with Us versucht, getarnt in einer Liebesgeschichte, ihre eigenen Erlebnisse zu verarbeiten. Sie erhebt daher an die Geschichte auch überhaupt nicht den Anspruch dass diese Aufklären soll. Vor allem im Hinblick auf ihre junge Leserschaft, empfinde ich das persönlich als sehr schwierig, daher würde ich „It Ends with Us“ von Colleen Hoover nicht noch einmal lesen und auch nicht weiterempfehlen.

Die Protagonisten

Das sind die Hauptcharaktere aus Colleen Hoovers „It Ends with Us. Es gibt noch weitere Protagonisten wie z.B. Lily’s Mutter oder die Schwester von Ryle.

Lily Blossom Bloom

Main Character

Ryan Kincaid

Main Character

Atlas Corrigan

Love interest

Die schönsten Zitate von »It Ends with Us«

Alle Menschen machen Fehler. Was den Charakter eines Menschen ausmacht, sind nicht die Fehler, die wir machen. Es ist die Art und Weise, wie wir mit diesen Fehlern umgehen und sie in Lektionen und nicht in Ausreden verwandeln. 

Jemand hat mir einmal gesagt, dass es keine schlechten Menschen gibt. Wir sind alle nur Menschen, die manchmal schlechte Dinge tun. 

Man begegnet im Leben so vielen Menschen. Sie sind wie Wellen, die auf einen zuströmen und sich wieder zurückziehen. Darunter gibt es welche die höher sind als andere und eine viel stärkere Wucht haben. Manche bringen Dinge von tief unten vom Meeresgrund an die Oberfläche und schleudern sie an den Strand wo sie liegen bleiben. Spuren im Sand, die noch lange nach dem die Wellen sich zurückgezogen haben, daran erinnern, dass sie da waren. 

Nicht jeder Fehler verdient eine Konsequenz. 

Die meisten Leute tun so, als hätten sie nie irgendwelche dunklen Gedanken, obwohl wir tief in uns doch alle gleich kaputt sind. Manche Menschen können das nur besser verbergen als andere. 

Auch erwachsene Frauen brauchen manchmal den Trost ihrer Mutter, um sich ein bisschen davon erholen zu können, immer stark sein zu müssen. 

Weitere Bände

Lesereihenfolge

Quelle: Klappentext, Coverbild und Zitate: Simon & Schuster

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Weitere Rezensionen

2 Antworten

  1. Hallo!
    Ich bin sehr dankbar über diese Bewertung. Ich sehe über all: „Musst du lesen, ist mega gut…“ und jetzt zeigt mir jemand die schlechten Seiten des Buches. Ich lese gerne tiefgründige, mitreißende und emotionale Bücher mit einem Hauch von Schockmomenten. Daher denke ich nun, dass mir das Tiefgründige in „It ends with us“ einfach fehlen wird.
    LG Angelina

    1. Liebe Angelina,
      mir ging es genauso. Ich habe das Buch auch mehr deshalb gelesen, weil es eben alle so toll finden. Leider kann ich mich dem nicht anschließen. Ein Buch das sich mit so starken Themen auseinandersetzt wie es in „It Ends with us“ der Fall ist, muss meiner Meinung nach einfach noch tiefer in die Grauschattierungen eintauchen, das Thema von noch mehr Perspektiven beleuchten.
      Sonnige Grüße
      Charlie

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