Summer in the City – Alex Aster

Sommer, New York, reichlich Geld und eine Scheinbeziehung; das klingt erst einmal nach dem perfekten Rezept fĂŒr eine Sommerromanze. Summer in the City von Alex Aster vereint Fake-Dating mit Billionaire Romance verpackt in einer wunderschön beschriebenen Großstadt-Kulisse. Klingt nach einer leichten, charmanten Geschichte fĂŒr zwischendurch – doch ob sie wirklich berĂŒhrt, ist eine andere Frage.

Darum geht es in „Summer in the City“ von Alex Aster

Achtung: könnte Spoiler erhalten: Drehbuchautorin Elle zieht fĂŒr den Sommer zurĂŒck nach New York, um Inspiration fĂŒr ihren neuen Film zu finden. Sie hofft so das Skript trotz ihrer Schreibblockade rechtzeitig fertig stellen zu können. Dort stellt sich ziemlich schnell heraus das ihr Nachbar ausgerechnet der Parker Warren ist, der sie vor einigen Jahren auf einer Party sehr verletzt hat. Parker steht kurz davor sein Unternehmen zu verkaufen und möchte die Presse von der Übernahme ablenken, indem er eine Beziehung fingiert. Er schlĂ€gt Elle einen Deal vor: Ein Sommer, eine Scheinbeziehung, keine GefĂŒhle. Im Gegenzug hilft er ihr mit ihrem Drehbuch.

Details zum Buch

Titel: Summer in the City
Format: Taschenbuch
Einzelband
Autor: Alex Aster
Verlag: Fischer Taschenbuch Verlag
ISBN: 978-3-596-71175-8
Seitenzahl: 400
Erstveröffentlichung: 28.05.2024
Preis: 16,00 €
Bezugsquelle: Thalia



Meine Meinung zu »Summer in the City«

Kein Grund fĂŒr oder gegen eine Empfehlung

Wenn ich BĂŒcher lese, versinke ich in Ihnen. Ich weine, ich lache, ich leide und ich freue mich mit den Protagonisten. Ich bin emotional wirklich drin – vielleicht auch ein bisschen zu sehr.

Bei diesem Buch war es anders.

Ich bin nicht gefallen. Ich konnte nicht in dem Buch versinken. Die Geschichte hat einfach gar nichts mit mir gemacht. Ich hĂ€tte genauso gut die RĂŒckseite einer Shampooflasche oder ein Heftchen beim Friseur lesen können. Emotional wĂ€re es dasselbe Erlebnis fĂŒr mich gewesen.

Versteht mich nicht falsch, ich fand Summer in the City weder langweilig, noch schlecht. Es hat einige Stellen, die mir sehr gut gefallen haben. Es gibt fĂŒr mich keinen Grund es nicht weiterzuempfehlen. Es gibt fĂŒr mich aber auch keinen Grund es zu tun. Ich stehe dem Buch quasi absolut neutral gegenĂŒber. Das macht es mir unglaublich schwer es zu rezensieren

Ich mochte den Schreibstil sehr. Ich mochte die Szenen, wenn Elle mit ihren Freundinnen feiern war. Ich mochte das Elle eine “einsame Insel” ist, die grade lernt dass unter all dem Wasser und dem vermeintlichen Nichts um sie herum, immer noch ein Meeresboden existiert, der sie mit anderen verbindet. Ich mochte ihre innere Arbeit, ich mochte, dass sie lernt Erfolge anzunehmen und zu feiern. Ich mochte das Setting, ich mochte die Stadt und wie schön sie beschrieben wurde, ich mochte Parker, ich mochte die Dates, ich fand den Fake Relationship Trope ĂŒberraschenderweise ziemlich gut und schlĂŒssig.

Aber ich konnte mich gleichzeitig ĂŒberhaupt nicht in Elle hinein fĂŒhlen. Nicht einmal.

Die Art wie sie Parker jahrelang exzessiv hasst, weil er bei einem einzigen Treffen etwas gesagt hat, was sie verletzt hat, die Tatsache das sie immer von ihm fordert und dennoch gemein zu ihm ist und sich stĂ€ndig darĂŒber beschwert das er so viel Geld hat – außer es ist fĂŒr sie nĂŒtzlich, finde ich wirklich nervig und einfach nicht nachvollziehbar. Sie macht Probleme wo ĂŒberhaupt keine sind und verurteilt ihn, fĂŒr Dinge, fĂŒr die er nichts kann. Dadurch verstehe ich auch ĂŒberhaupt nicht was Parker an Elle findet und warum er so Hals ĂŒber Kopf in sie verliebt ist, dass er alles fĂŒr sie aufgeben wĂŒrde. Wenn die beiden Dinge miteinander unternehmen, ist das schön und liest sich gut, fĂŒr mich fĂŒhlt es sich aber auch an, als wĂŒrde ein PĂ€rchen in einer vollen Innenstadt an mir vorbei laufen. Man nimmt es wahr, vielleicht ist es auch sĂŒĂŸ – das ist aber alles. Eine Sekunde spĂ€ter ist es wieder aus dem Sinn. Die Geschichte hatte einige Stellen um potenzielle tiefer einzutauchen, vor allem gegen Ende hin. Die Autorin, hat auch die Vergangenheit einzelner Charaktere angerissen. Sie hat versucht dem Leser ErklĂ€rungen und HintergrĂŒnde fĂŒr bestimmte Handlungen an die Hand zu geben, fĂŒr mich allerdings zu oberflĂ€chlich. Es war zu wenig. Das Ende wirkte dadurch irgendwie voreilig und unecht.

Das Buch gelesen zu haben, fĂŒhlt sich fĂŒr mich genauso an, wie es noch nicht gelesen zu haben. Und das finde ich schade.

Ich glaube, Personen die eine sĂŒĂŸe, oberflĂ€chliche Love-Story mit Happy End wollen werden das Buch lieben. Allen, die es emotional etwas tiefgrĂŒndiger brauchen, wĂŒrde ich das Buch nicht empfehlen.

Die schönsten Zitate aus Summer in the City

Es ist interessant, wie Liebe alles, was ich sonst hassen wĂŒrde, in meine Lieblingsfarben einfĂ€rbt.

„Ich will nicht so dramatisch wirken“, sage ich, wĂ€hrend ich kurz davor bin, so dramatisch zu sein wie noch nie in meinem Leben.

Beziehungen sind kompliziert. Menschen sind kompliziert. Zwischen Gut und Böse liegt so einiges, das weiß ich.m

Ich wollte wissen, warum sie es nicht geworden ist, warum sie es nie versucht hat. Sie antwortete, dass manche Generationen eben arbeiten mĂŒssen, damit die nĂ€cbste trĂ€umen kann.

Ich kann nicht aufhören zu reden. die Worte purzeln nur so aus mir heraus, denn wenn ich aufhöre, wird er etwas sagen. und ich habe Angst davor, was das mit mir machen könnte.

Es bedeutet, dass man nicht nur nachdenkt, sich nicht nur etwas wĂŒnscht, nicht nur trĂ€umt, sondern etwas tut, aktiv wird.

Durch einen Buchladen zu gehen hat etwas Friedliches an sich, zu wissen, dass ĂŒberall endlos viele Worte nur darauf warten, entdeckt zu werden. Zu wissen, dass es eine Ausflucht gibt, wenn man sie braucht.

Eines Tages bin ich aufgewacht, und da war diese kleine Welt um mich herum. Ich bin keine einsame Insel mehr.

Mich zu lieben bedeutet, alle meine Narben zu kennen, und die habe ich noch nie jemandem gezeigt. Aber ich will, dass er sie sieht, ich will meine Stacheln ablegen und ihm alles von mir zeigen, so dass er ich ganz lieben kann

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